Wassersport-Verein-Güstrow 1928 e. V. (WVG) erwartet mehr als 80 Segler
Die Segelsaison neigt sich dem Ende. Doch die nächsten drei Wochen geht es auf dem Inselsee noch einmal hoch her. Noch bevor in rund zwei Wochen das traditionelle Absegeln stattfindet, bilden hochrangige Regatten den Abschluss der Segelsaison auf dem Güstrower Inselsee: Der SV Einheit Güstrow veranstaltet nächste Woche den AWG-Nebelpokal; doch schon an diesem Wochenende finden unter der Regie des Wassersport-Vereins-Güstrow 1928 e. V. (WVG) die 19. Auflage des „Nebelbeils“ der Klasse Pirat und die 12. Auflage der „Nebelwelle“ der vormals olympischen Finn-Dinghys statt.
Wenige Tage vor dem ersten Startschuss stehen 35 Meldungen bei den Piraten und 11 Meldungen bei den Finn-Dinghys zu Buche. Die eine oder andere Crew ist noch unentschlossen. Insgesamt werden bis zu 80 Segler nach Güstrow kommen. „In beiden Klassen sind die Meldezahlen sehr ordentlich. Die Saison war lang. Die Piraten haben die Europameisterschaft im September gerade hinter sich und die Finn-Dinghys eine Saison mit Europameisterschaft und World Cup. Wir wissen, wie anstrengend das ist und das auch Zeit für Familien bleiben muss“, erklärt der WVG-Vorsitzende Andreas Ebel, der gerade vom Balaton als EM-13. zurückgekehrt ist.
Bei den Piraten haben auch in diesem Jahr internationale Gäste gemeldet. Mit Zdenek Richter/Karolína Vinterlíková und Miroslav Moudrý/Pavel Moucha kündigten sich zwei Boote aus Tschechien an, die das Piratenfeld verstärken. Insgesamt werden so über 80 Segler in Güstrow erwartet.
Bei den Finn-Dinghys geht Titelverteidiger Erik Schmidt vom Sternberger Seglerverein e. V. wieder als Favorit an den Start. Der frühere Seriensieger André Budzien vom Schweriner Yachtclub e. V. ist mehr und mehr im OK Dinghy aktiv, was ein Blick auf die Rangliste 2023, die er in dieser Klasse nach Gewinn der diesjährigen Deutschen Meisterschaft wieder anführt, zeigt. Während Landesobmann Dirk Zilius (Ribnitz) in Güstrow gesundheitsbedingt fehlen wird, wird Stefan Waack, einer von gleich drei Seglern vom Segel-Club-Ribnitz e. V., André Schmidt herausfordern. Neben drei Seglern aus Ribnitz und fünf aus Sternberg werden mit Günter Strüwing und Karsten Struck auch zwei Segler die Farben des gastgebenden WVG vertreten.
Bei den Piraten ist das Feld wahrlich meisterschaftswürdig. Neben den dreifachen Deutschen Meistern Ines und Thomas Heldt (Teterow), wird auch der amtierende Deutsche Meister Donald Lippert mit Ehefrau Phyllis (Berlin) an den Start gehen. Das Donald Lippert viele Klassen beherrscht, zeigen auch seine Meistertitel im Ixylon und in der O-Jolle („Olympiajolle“), in der er gar viermal Europameister wurde.
Die Güstrower Hoffnungen ruhen auf den Titelverteidigern Andreas und Martin Ebel (WVG), dieses Jahr Bronzemedaillengewinner bei den Deutschen Meisterschaften auf dem Wannsee und auf dem Meisterschaftsdritten Österreichs Peter Anders (WVG), nun wieder mit Schwager Peter Bark (WVG) an der Vorschot sowie auf Jens Bauditz (WVG) mit Vorschoter Andreas Gluschke (Berlin), die beide mehrfach Deutscher Meister und Europameister wurden. Nach längerer Pause gehen auch Magnus Hillenberg (WVG) und Johannes Hain (SV Einheit Güstrow) wieder gemeinsam an den Start. Aus dem Landkreis Rostock muss man schließlich auch die ehemaligen Junioreneuropameister Benjamin Schnepf/Fabian Jäckel (Teterow) und Frank Martens/Uwe Sauer (Teterow/SV Einheit Güstrow) auf dem Zettel haben. Gespannt sein darf man auf das Abschneiden von Maurice Bachmeyer und Marie Luise Bark (beide WVG); Marie Luise Bark errang bei den Juniorenmeisterschaften den U20-Meistertitel.
Wollen die Güstrower vorne landen, müssen sie allerdings einige Topsegler hinter sich lassen. Allen voran sind den Drittplatzierten der Deutschen Meisterschaft 2021 Björn Helms (Berlin) mit Vorschoter Claas Mischok zu nennen. Peter Merten mit Andreas Höhne (beide Schwerin) und Kai Bernstegel mit Marcel Salewski (beide Cottbus) werden ebenfalls weit vorne erwartet. Altmeister Gunter Edinger (Berlin) hat sich mit dem Güstrower Ludger Jacobs Verstärkung vom WVG ins Boot geholt.
Neben Gästen aus Tschechien wird auch ein dänischer Schiedsrichter dabei sein. Jens Villumsen ist seit 1996 internationaler Schiedsrichter und in Dänemark eine Legende. Wie der vierfache Olympiasieger Paul Elvstrøm hat auch er die höchsten Auszeichnungen des dänischen Seglerverbandes bereits erhalten. Auf dem Rückweg einer internationalen Regatta in Röbel/Müritz macht er in Güstrow Station.
„Es ist für uns eine Ehre, wenn wir internationale Gäste begrüßen dürfen. Mit den beiden Teams aus Tschechien nehmen Segler mehr als 600 km für eine Strecke in Kauf, um in Güstrow segeln zu können. Jens Villumsen möchte unbedingt den WVG kennenlernen – darauf sind wir stolz“, freut sich Andreas Ebel (WVG).
Sowohl bei den Finn-Dinghys als auch bei den Piraten sind fünf Wettfahrten am Samstag und Sonntag geplant, die von Andreas Möller (WVG) geleitet werden. Insgesamt vertreten 16 Güstrower Segler in zwölf Booten die Farben der Barlachstadt im Piraten oder im Finn-Dinghy. Sowohl bei den Finn-Dinghys als auch bei den Piraten sind fünf Wettfahrten am Samstag und Sonntag geplant, die von Andreas Möller (WVG) geleitet werden.
Jörn-Christoph Jansen
Vorjahressieger bei den Finns war Erik Schmidt.
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