Wassersport-Verein-Güstrow 1928 e. V. (WVG) erwartet mehr 50 als Boote

Die nächsten drei Wochen geht es auf dem Inselsee noch einmal hoch her. Noch bevor in rund zwei Wochen das traditionelle Absegeln stattfindet, bilden hochrangige Regatten den Abschluss der Segelsaison auf dem Güstrower Inselsee: Der SV Einheit Güstrow veranstaltet nächste Woche den AWG-Nebelpokal, doch schon an diesem Wochenende finden unter der Regie des Wassersport-Vereins-Güstrow 1928 e. V. (WVG) die 18. Auflage des „Nebelbeils“ der Klasse Pirat und die 11. Auflage der „Nebelwelle“ der vormals olympischen Finn-Dinghys statt.

Wenige Tage vor dem ersten Startschuss stehen 40 Meldungen bei den Piraten und 11 Meldungen bei den Finn-Dinghys zu Buche. Dabei haben sich mit Martin Vacula/Václav Handrych und Miroslav Moudrý/Pavel Moucha auch zwei Boote aus Tschechien fernmündlich angekündigt, die das Piratenfeld verstärken. Insgesamt werden so über 90 Segler nach Güstrow kommen. „Wir sind wirklich überrascht über die erneut hohe Meldezahl bei den Piraten. Nach 39 Booten zum Silbernen Beil sind wir nun vielleicht sogar noch mehr. Auch die Finn-Dinghy-Klasse bringt wieder eine Meldezahl mit Ranglistenstatus an den Start“, erklärt der WVG-Vorsitzende Peter Anders.

Bei den Finn-Dinghys geht André Schmidt vom Sternberger Seglerverein e. V. als Favorit an den Start, Seriensieger André Budzien vom Schweriner Yachtclub e. V. konzentriert sich aktuell mehr auf das Segeln im OK Dinghy, was ein Blick auf die Rangliste 2022, die er in dieser Klasse anführt, zeigt. Dirk Zilius (Ribnitz) wird ihn herausfordern und die Titelverteidigung streitig machen. Dirk Zilius ist es auch zu verdanken, dass mehrere Jugendsegler nach Güstrow kommen. „Diese Regatta gemeinsam mit den Piraten ist schon seit Jahren bestens organisiert. Hier finden wir alles, was das Seglerherz begeistert“, schwärmt der Landesobmann der Finn-Klasse. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass gleich fünf Segler vom Segel-Club-Ribnitz e. V. an den Start gehen werden. Auch die Farben des gastgebenden WVG werden mit Karsten Struck vertreten sein.

Bei den Piraten ist das Feld wahrlich meisterschaftswürdig. Neben den Titelverteidigern und dreifachen Deutschen Meistern Ines und Thomas Heldt (Teterow), wird auch der frisch gekürte Deutsche Meister der „Ixylons“ Donald Lippert mit Ehefrau Phyllis (Berlin) an den Start gehen. 2021 waren sie schon Zweite hinter Heldt/Heldt. Dass fast keine Bootsklasse vor Donald Lippert sicher ist, zeigen auch seine vier Europameistertitel in der O-Jolle („Olympiajolle“).

Die Güstrower Hoffnungen ruhen auf den Internationalen Ungarischen Meistern 2022 Andreas mit Martin Ebel (WVG) und auf dem amtierenden Österreichischen Staatsmeister Peter Anders (WVG), nun wieder mit Schwager Peter Bark (WVG) an der Vorschot sowie auf dem vielfachen Meister Jens Bauditz mit Susanne Thiel (WVG). Nach längerer Pause gehen auch Magnus Hillenberg (WVG) und Johannes Hain (SV Einheit Güstrow) wieder gemeinsam an den Start. Aus dem Landkreis Rostock muss man schließlich auch die ehemaligen Junioreneuropameister Benjamin Schnepf/Fabian Jäckel (Teterow) und Frank Martens/Uwe Sauer (Teterow/SV Einheit Güstrow) auf dem Zettel haben. Gespannt sein darf man auf das Abschneiden von Maurice Bachmeyer und Marie Luise Bark (beide WVG), die 2021 gemeinsam den zweiten Platz bei den Deutschen Jugendmeisterschaften errangen.

Wollen die Güstrower vorne landen, müssen sie allerdings einige Topsegler hinter sich lassen. Allen voran sind die Drittplatzierten der Deutschen Meisterschaft 2021 Björn und Marc Helms (Berlin) zu nennen. Daniel Reinsberg (Röbel) mit Peter Merten (Schwerin) und Kai Bernstegel mit Marcel Salewski (beide Cottbus) werden ebenfalls weit vorne erwartet. Schließlich wird auch Altmeister Karl-Herrmann Wildt (Berlin) mal wieder in Güstrow an den Start gehen.

„Es ist für uns eine Ehre, wenn wir internationale Gäste begrüßen dürfen. Mit den beiden Teams aus Tschechien nehmen Segler mehr als 600 km für eine Strecke in Kauf, um in Güstrow segeln zu können“, freut sich Peter Anders (WVG).

Sowohl bei den Finn-Dinghys als auch bei den Piraten sind fünf Wettfahrten am Samstag und Sonntag geplant, die von Andreas Möller (WVG) geleitet werden. Insgesamt vertreten 18 Güstrower Segler in 10 Booten die Farben der Barlachstadt im Piraten oder im Finn-Dinghy.

Jörn-Christoph Jansen