WVG begrüßte 45 Segler zum 11. Güstrower Einhandpokal

Am Wochenende startete der Güstrower Einhandpokal auf dem Inselsee. Bereits zum 11. Mal lud der Wassersport-Verein-Güstrow 1928 e. V. (WVG) Segler der Jugendklassen Optimist und ILCA Dinghy (ehemals „Laser“) zu sich auf den Inselsee. Seinen Namen verdankt der Pokal, weil nur Bootsklassen geladen sind, die von einer Hand gesegelt werden bzw. mit einer Person besetzt sind.

Das hohe Meldeniveau der vergangenen Jahre konnte leider nicht gehalten werden, dennoch fanden 45 Segler aus Schwerin, Wismar, Plau am See, Sternberg, Röbel, Waren und sogar Hamburg den Weg nach Güstrow. Mit 22 Booten war die Klasse Optimist am stärksten vertreten, aber auch die olympische ILCA-Klasse, brachte acht Segler im ILCA 4 und 15 Segler im ILCA 6 an den Start. Mit Uwe Claasen nahm gar ein 75-Jähriger teil, der alle beeindruckte.

„Das Blaue Band der Warnow in Rostock wurde leider nachträglich auf denselben Termin gelegt, sodass keine Segler aus Rostock oder Greifswald zu uns kamen. Corona- und andere Krankheitsfälle haben dann das Meldeergebnis erstmals seit mehreren Jahren wieder unter 50 Boote gedrückt“, erläutert Peter Anders, Vorsitzender des WVG.

Die Farben des gastgebenden WVG vertraten insgesamt vier Optimistensegler mit Franz Höfer (13), Franz-Theodor Stieblich (12), Piet Henning Spitzer und Anton-Maximilian Stieblich (10). Luiz Paul Antes (14) und Tim Bennet Krings (13) traten im ILCA 4 und Kay Schmidbauer (15), Karl-Ferdinand Stieblich (14) sowie Alexander Regener (13) im ILCA 6 an. Auch Jirka Wiesenberg (16) vom Segelverein Güstrow ging im ILCA 6 an den Start.

Bereits am Sonnabend zeigte sich der Inselsee von seiner rauen Seite. Regen bei 3-4 Beaufort brachte vier Wettfahrten. Am Sonntag nahm der Wind sogar zu und es waren durchgängig 5 Beaufort und Böen bis 6 Windstärken, die zu zahlreichen Kenterungen während der zwei Wettfahrten führten. Dementsprechend konnte Wettfahrtleiter Carsten Jansen (WVG) alle sechs geplanten Wettfahrten der Regatta durchführen, doch nur wenige Segler beendeten auch alle.

Mit Franz-Theodor Stieblich siegte erstmals ein Güstrower im Optimisten beim Einhandpokal auf dem heimischen Inselsee. Nach einer phantastischen Serie mit den Plätzen 2, 3, 5, 2, 1, 2, wobei der 5. Platz als schlechteste Wertung gestrichen wurde, hatte er am Ende zwei Punkte auf Julius Hille (Schwerin) Vorsprung. Piet Henning Spitzer verfehlte das Podium um sieben Punkte und belegte einen überraschend starken sechsten Gesamtrang. Franz Höfer und Anton-Maximilian Stieblich wurden für ihr Durchhaltevermögen mit Mittelfeldplätzen belohnt.

Sieger bei den Optimisten: Franz-Theodor Stieblich (WVG)

In den Klasse ILCA Dinghy 4 zahlten die Güstrower hingegen Lehrgeld. Sowohl Luiz Paul Antes als auch Tim Bennet Krings mussten mehrere Wettfahrten auslassen. Für die beiden Umsteiger kam der Starkwind noch eine Saison zu früh. Marlon Bunge (13, Yachtclub Wismar 61) gewann drei der sechs Wettfahrten und gewann letztlich mit nur einem Punkt vor Jelen Tadeus Kort (14, Segelclub Schloßbucht Schwerin). Zwei weitere Punkte dahinter wurde Enno Ecks (14, Röbeler Segler-Verein „Müritz“) Dritter.

Im gut besetzten Feld der ILCA 6 lieferten sich Lorenz Hackbusch (15, Röbeler Segler-Verein „Müritz“) und Torsten Wyk (58, ebenfalls Röbel/Müritz) sowie Neele Luisa Nagel (16, Yachtclub Wismar 61) einen packenden Dreikampf, den Lorenz Hackbusch zwei Punkte vor Torsten Wyk für sich entschied. Zwei Aufgaben in den letzten beiden Wettfahrten kosteten der Wismaranerin letztlich den zweiten Rang. Die Güstrower Kay Schmidbauer, Karl-Ferdinand Stieblich, Alexander Regener und Jirka Wiesenberg kämpften mit der Beherrschung des Bootes und hatten mit den vorderen Platzierungen nichts zu tun.

„Insgesamt sind wir mit der Veranstaltung zufrieden und hoffen, es hat insbesondere den Seglern gefallen. Als Gastgeber sind wir stolz auf den Heimsieg von Franz-Theodor Stieblich. Allerdings sehen wir auch, dass im ILCA 4 und 6 eine Lücke zum Mittelfeld vorhanden ist. Diese zu schließen, ist Ansporn, weiter zu trainieren. Gerne möchten wir zum 12. Einhandpokal 2023 wieder mehr Segler auf dem Inselsee und beim WVG begrüßen können“, blickte der WVG‑Vorsitzende Peter Anders schon auf das kommende Jahr.

Schon in rund drei Wochen veranstaltet der WVG 1928 e. V. mit Regatten der Piraten und der ehemals olympischen Finn-Dinghys um „Nebelbeil“ und „Nebelwelle“ erneut Segelwettkämpfe auf dem Inselsee. Dann werden amtierende Europa- und Weltmeister nach Güstrow kommen.

Jörn-Christoph Jansen