von Henning Wolf
Der TriFun Güstrow eröffnete seine Wettkampfsaison am 4. März. Der Verein richtete den mittlerweile 15. LVM-Versicherung Swim & Run in und an der Oase aus. Dieser Wettkampf besteht aus 750 m schwimmen und 5 km laufen.
Ich entschied mich gleich nach Öffnung der Anmeldung zu eben dieser. Ich hatte zwar in letzter Zeit ein paar Probleme mit meinem Bein, aber es müsste schon klappen. So dachte ich jedenfalls. Um das Bein zu schonen machte ich also kein Lauftraining mehr. Was blieb, waren die Schwimmbahnen in der Oase. Zu allem Überfluss kam dann in der Woche vor dem Wettkampf noch eine schöne Erkältung hinzu. Also auch kein Schwimmtraining mehr.
In der Zwischenzeit füllte sich die Meldeliste. Bei den Jahrgängen und Vereinen, die die Sportler angegeben haben, wurde mir doch etwas mulmig. Es meldeten insgesamt 53 Teilnehmer und ich machte mich auf einen Kampf um den 50. Platz bereit. Viel mehr sollte für mich nicht möglich sein.
Nach einer kurzen Eröffnung erfolgte auch gleich der Start. Los ging’s mit dem Schwimmen. Aufgrund der Teilnehmerzahl mussten sich zwei Schwimmer eine Bahn teilen. Bei der Anmeldung musste man angeben, in welcher Zeit man die 750 m ungefähr schwimmt. Ich gab 18 min an. Aufgrund dieser Zeit, musste ich gleich im ersten Lauf ran. Es starteten nämlich die langsamsten als erstes und der letzte Lauf sollte dann der schnellste werden.
Der Startpfiff ertönte. Ich schwamm in der Bahn fünf und dort außen am Beckenrand. Ich legte los wie die Feuerwehr. Da ich beim Freistilschwimmen nur nach links atme, war ich nach der Wende überrascht, dass ich meinen Kompagnon in meiner Bahn schon hinter mir gelassen habe. Ich fühlte mich gut und schwamm und schwamm und schwamm… Mit der Zeit ließ ich alle aus diesem Lauf hinter mir und den einen oder anderen überrundete ich sogar.
Zwischendurch schaute ich auf meine Sportuhr um zu erfahren, wie viele Meter ich schon geschafft habe. Mein Fanlager (ganz besonders Anja) feuerte mich an. Ich habe zwar gesehen, dass sie am Beckenrand hockte, aber ich habe überhaupt nichts verstanden, was sie mir zurief. Es half trotzdem.
Als dann das Zeichen für die letzten beiden Bahnen an der vorletzten Wende auftauchte, gab ich nochmal Gas. Ich schlug dann nach 16:21 min an und das war mein neuer persönlicher Rekord!
Nun hieß es warten und gucken, was die anderen Schwimmer so vollbringen. Ich fühlte mich eigentlich recht zufrieden mit meiner Zeit. Als ich aber gesehen habe, wie manch anderer so durchs Wasser flitzt, da kamen mir doch Zweifel. Nach Auswertung der Bilder und Videos zu Hause (vielen Dank an Fiene und Jan für die tollen Aufnahmen) war mir klar, dass ich noch einiges an der Technik zu arbeiten habe…
Nichtsdestotrotz war ich mit meiner Platzierung nach dem Schwimmen zufrieden. Da stand vor meinem Namen nämlich die 33. Es waren zwar letztendlich nur 46 am Start, aber mit dem Platz hätte ich im Vorfeld nicht gerechnet.
Nach einer einstündigen Pause nach dem letzten Schwimm-Durchgang, erfolgte der Start des 5 km-Laufes. Dieser lag am Parkplatz der Oase. Die Strecke führte durch den kleinen Wald an der Oase zur Nebel. Dort mussten wir dann entlang des Flusses in Richtung alter Militärbadeanstalt laufen. Am Wehr an der Fischtreppe überquerten wir die Nebel und es ging auf der anderen Seite wieder zurück.
Gestartet wurde mit den Abständen vom Schwimmen. Der schnellste Schwimmer startete zuerst und ihm folgte dann der Rest. Da ich ca. 8 min langsamer als der Erste war, musste ich also noch etwas warten… Dann war ich auch an der Reihe und ich machte mich auf den Weg. Der Anfang war natürlich wieder viel zu schnell. Beim Blick auf meine Uhr habe ich dann entschieden, etwas langsamer zu machen. Den anfänglichen Schnitt von 4 min/km hätte ich nicht lange durchgehalten.
Auf der Hinstrecke blies uns Läufern der Wind kräftig ins Gesicht. Deshalb fühlten sich die 4°C noch kälter an. Mich überholten ein paar Läufer, aber auch ich lief an einigen vorbei. Nach der Wende an der Fischtreppe überholte ich dann Tobias, der auch beim Lauftreff Güstrow mitmacht. Er war 40 s vor mir gestartet.
Auf dem Rückweg lief es sich nun besser, schließlich hatte ich (und alle anderen auch) Rückenwind. Die Läuferin vor mir, die 51 s vor mir gestartet war, wurde nun immer größer. Ich kam ihr wohl näher. Es läuft sich doch besser, wenn man so ein Ziel vor Augen hat. Lange Zeit sah es auch nicht so aus, als wenn ich dichter an sie komme. Trotzdem oder vielleicht auch deswegen wurde der letzte km sehr, sehr anstrengend. Das fehlende Lauftraining machte sich nun bemerkbar.
Kurz hinter der letzten Wende überholte mich noch jemand. Ich wollte mit ihm Schritt halten, aber das ging einfach nicht mehr. Da war aber noch die Läuferin… Kurz vor der Abbiegung durch das Wäldchen in Richtung Ziel konnte ich an ihr vorbeiziehen und ich brachte doch noch ein paar Meter zwischen uns. Im Ziel hatte ich dann 4 s Vorsprung.
Ich war fix und alle. Das Bein war bei dem Lauf nicht das Problem. Es zwickte zwar etwas, aber das war nicht der Rede wert. Viel Schlimmer war die nicht vorhandene Kondition. Ich schloss den Lauf in einer Zeit von 24:15 min ab, was einer Pace von 4:51 min/km entsprach. Am Ende habe ich beim Lauf zwei mehr überholt als mich überholt haben. Es stand also der 31. Platz in der Ergebnisliste. Das war dann doch ein unerwartet gutes Ergebnis!
Im Ziel gab es dann drei verschiedene Sorten Kuchen, Banane, Apfel und heißen Tee. Das war alles sehr lecker!!!
Bei der Siegerehrung gab es eine Überraschung für mich. Natürlich nicht ganz vorne in der Gesamtwertung. Aber als die verschiedenen Altersklassen abgearbeitet wurden und die AK 45 an der Reihe war, fiel doch tatsächlich mein Name an zweiter Stelle. Es gab eine Urkunde, einen Pokal und eine Flasche Sekt!
Für das nächste Jahr bleibt festzuhalten, dass vorher doch Lauftraining gemacht werden muss und meine Freistil-Technik muss auch besser werden! Schließlich starte ich dann in der AK 50 und die scheint noch stärker besetzt zu sein. Ich freue mich jedenfalls schon!!!