von Carsten Jansen
Vom 21. bis 23. April 2023 trafen sich bei bestem Segelwetter fünf Kutter aus Krakow, Berlin und Teterow/Güstrow zum Ansegeln auf dem hochinteressanten Revier Krakower See. Wie kam es dazu? Schon vor zwei Jahren hatten uns (die Teamwork) die Krakower Segler zum Segeln eingeladen. Der Grund lag darin, dass Hans-Werner Rix und weitere Sportsfreunde der Teamwork ihr Wissen und Know How um die technische Entwicklung der Kutterszene mit dem Ziel, „Wie mache ich einen Kutter schnell?“ weitergegeben hatten. In diesem Winter nun hatte sich ein weiterer Kutter, ein alter Bekannter ,nämlich die Vorgängerteamwork, aus Berlin in das Krakower Winterquartier begeben und auch an diesem wurde ein Teil des technischen Equipments ausgetauscht und verbessert. Zum Dank wurden wir nun zum Segeln und gemütlichem Beisammensein mit Essen und Trinken vom Feinsten eingeladen.
Ich wollte ja eigentlich in Güstrow an der Jahreshauptversammlung unseres Vereines teilnehmen, aber dann kam es eben anders. Carsten hier sind Sportfreunde ausgefallen, du musst segeln. Dem bin ich dann nachgekommen, wenngleich ich noch einiges in Jahreshauptversammlung gerne diskutiert hätte. Hinterher wurde mir gesagt, ein Glück warst du nicht präsent , sonst hätten wir wahrscheinlich 1 Sunde länger getagt (wenn nicht noch mehr…). Meine Crew und die in Krakow freiten sich, so war es offensichtlich eine totale Win Win Situation für alle Beteiligten und Unbeteiligten. Es fiel mir relativ leicht zuzusagen und den Segeltag auf diesem naturell so außerordentlich schönen See zu genießen.
Am Freitagabend war es dann die die Berliner Nautiluscrew, die zum Essen einlud und die Gaumen mit türkischen Spezialitäten anschärften und verwöhnten und. Am nächsten Abend die Krakower, die zum frittierten Wildschwein und Geflügel einluden, lecker, lecker!
Aber erst mal war das Segeln dran. Freitag wurden die Boote geslippt und aufgebaut. Danach die lukullischen Spezialitäten gereicht. Hu da brannte einiges zweimal. Das fachsimpeln kam nicht zu kurz. Am nächsten Tag sollte es zur Geschwaderfahrt mit 5 Kuttern rausgehen. Es waren dies die Krakower Kutter „Fram“, „Thor“ und „Blue“, die Berliner mit der „Nautilus“ und wir die „Teamwork“ besetzt mit Seglern aus Teterow und Güstrow. Dazu kamen noch zwei Sicherungsboote der Feuerwehr und des DRK.
Wir wollten Trimmen und verändern oder auch nicht. Nach einigen Trimmstunden und Trimmvergleichen war klar, die Schiffe „Nautilus“, „ Blue“ und „Teamwork“ sind nahezu gleich schnell, an der „Thor“ und „Fram“ ist noch einiges zu tun. Die Unterschiede schälten sich dann als behebbare Probleme oder auch als Vorteile der Seemannschaft heraus. Die Winde um drei bis vier waren ideal für diese Vergleiche. Nebenbei konnten wir noch einige Naturhighlights des Sees genießen, sowohl die Landschaft als auch die Vogelwelt haben dort einiges zu bieten.
Wir starteten am Objekt des Seesportclubs Krakow und segelten am Lehmwerder vorbei in Richtung Nordischer Hof. Wir boten sicherlich eine schöne Kulisse für die Gäste und die Angler, die ihre neue Slipanlage herrichteten. Dann ging es am Starkenwerder und den Inseln Wolbenwerder und Liepse vorbei in Richtung Serrahn. von dort in Richtung Eichenwerder bis zum Wadehäng und der Brücke der L 204, die den Krakower Untersee vom Obersee trennt. Der Krakower Obersee ist eines der ältesten Naturschutzgebiete Deutschlands (seit 1932) und das hat sich sowohl in Gewaltherrschaften, wie Diktaturen und Demokratien bis her nicht verändert und so soll es bleiben. Wenn man sieht wie der Gardasee in Italien trocken fällt o Graus, da mag man nicht daran denken, dass uns das auch uns das in Mecklenburg -Vorpommern widerfahren könnte, denn auch wir hatten in den letzten Jahren ja bekanntlich auch Wasserprobleme. Auf der Rückfahrt machten wir einen kurzen Stopp am Ostufer des Untersees. Danach ging es weiter in Richtung Nordischer Hof und von dort zurück zum Krakower Seesportclub, wo wir am späten Nachmittag anlandeten. Kurze Verschnaufpause, hier und dort noch etwas verändern, und dann wurde von den Krakower Seglerfrauen ein leckeres Kuchenbüffet präsentiert. Es war einfach super. Dann wurden die Kutter abgeriggt, verpackt und geslippt. Es war eng auf dem Gelände, aber Platz ist ja bekanntlich in der kleinsten Hütte. Dann ging des Fachsimpeln los und das Wildschwein nahm die nötigen Temperaturen an. Mir wurden Bilder vom Kutter K 6 gezeigt, der ja beinahe in Güstrow gelandet wäre. Aber dazu kam es ja bekanntlich nicht. Er ist in Pasewalk gelandet und in guten Kutterhänden, die etwas vom Werkeln verstehen. Die Sanierung ist wesentlich fortgeschritten, vermutlich weiter als wir es geschafft hätten. Hans-Werner und ich sind zur Jungfernfahrt eingeladen, vermutlich im nächsten Jahr. Wir freuen uns.
Dann wurde das Wildschwein und Geflügel mit allerlei beilagen gereicht, es schmeckte toll. Ein Wort auch zum Frühstück: Das Frühstücksbüffet, mit viel Liebe angerichtet bot alles was man im 4-Sterne Hotel erwartet und das zu äußerst moderaten Preisen, weit unter 10 EUR.
Das Fachsimpeln ging dann bis in die späten Stunden weiter. Altmeister Klippe hätte von Turniertypen geredet. Das sind solche, die Segeln können, zur Stimmung und Gemütlichkeit beitragen und immer für die Gemeinschaft da sind. Wir hoffen, dass wir noch viele Jahre Fachsimpeln können.
Vielen Dank ihr Sportfreunde aus Krakow und Berlin. Es war ein tolles Wochenende getragen von einer starken Gemeinschaft. Wir freuen uns schon jetzt auf die weiteren Saisonregatten.
Goode Wind!
Carsten