von Henning Wolf

Der Cross-Duathlon ist zwar kein Wassersport, aber immerhin fand er in Sichtweite des Inselsees statt und die Heidberge hatten auch genug Wasser auf den Wegen. Deshalb gibt’s hier diesen Bericht.

Am 14. Oktober stand der 31. Cross-Duathlon des TriFun Güstrow im Kalender. Bei diesem Event hat man die Wahl zwischen zwei Strecken. Die Jedermann-Distanz setzt sich aus 2,5 km laufen, 14 km radfahren und nochmal 2,5 km laufen zusammen. Bei der zweiten Möglichkeit werden alle Teilstrecken verdoppelt. Da alle Disziplinen in den Heidbergen absolviert werden, es dort bekanntlich nur auf und ab geht und die Wege zum Teil schwierig zu befahren sind, trägt die längere Distanz auch den Titel “Das Härteste im Norden”.

Für mich stand in diesem Jahr nicht die Wahl, ob die kurze oder die lange Distanz, sondern ob ich überhaupt teilnehme und wenn dann nur die kurze Strecke. Im Vorfeld testete ich die Radstrecke in den Heidbergen zwei Mal. Es ging doch recht gut und ich entschied mich für eine Teilnahme. Also Anmeldung raus und hoffen, dass Petrus in der Zwischenzeit nicht allzu viel Regen vom Himmel schickte.

Aber man kann sich das Wetter bekanntlich nicht aussuchen. Es hat also in der Woche einiges an Regen gegeben und in der Nacht zum Samstag kam noch ordentlich was runter. Wir Teilnehmer mussten uns also auf matschige Wege einstellen.

Pünktlich zum Start kam dann sogar die Sonne raus und los ging’s. Da es für mich, wie erwähnt, der erste Cross-Duathlon war, ging ich das Rennen sehr entspannt an. Ich reihte mich im Feld der insgesamt ca. 50 Starter ziemlich weit hinten ein. Der Start war an der Schule in Mühl Rosin und die Laufstrecke führt in Richtung Kirch Rosin. Von der Straße ging es gleich links ab in den Wald. Meine hintere Startposition rächte sich da schon, weil vor mir sehr langsame Läufer unterwegs waren und auf den schmalen Wegen konnte man schlecht überholen. Aber dadurch überpacte ich wenigstens nicht gleich.

Als wir dann die Straße nach Kirch Rosin überquerten und wieder in den Wald liefen, wurden die Wege breiter und ich konnte mein eigenes Tempo laufen.

Nach 14 min kam ich wieder an der Wechselzone an, schnappte mir mein Rad und ab ging die wilde Fahrt.

Zu diesem Zeitpunkt waren einige Athleten knapp vor und hinter mir. Jetzt also mit dem Fahrrad durch die Heidberge. Und es ging gleich richtig zur Sache. Der erste Anstieg mit ca. 300 m hatte gleich zwischen 6 und 9 % Steigung. Hier war der Untergrund noch relativ gut zu fahren. Ich wollte die, die vor mir fuhren nicht wegfahren lassen bzw. überholen. Das gelang mir zwar, aber dadurch verausgabte ich mich gleich am Anfang ziemlich stark.

Es folgte ein ziemlich ebener Abschnitt von einem km Länge. Ausruhen ging aber nicht so richtig, weil man immer auf den Weg achten musste, Pfützen, unter Laub versteckte Wurzeln und von den Wildschweinen aufgewühlte Stellen. Dann ging dieser Abschnitt in eine 250 m lange Abfahrt mit 7 % Gefälle über. Da ich von der Streckenbesichtigung wusste, was da kommt, bremste ich rechtzeitig. Es kam nämlich die Spitzkehre. Außerdem muss man dort rechtzeitig, also noch vor der Kurve hochschalten, weil gleich nach der Kehre der nächste 200 m lange Anstieg mit über 10 % Steigung kommt.

Im Prinzip ging es so weiter, immer auf und ab, ohne die Möglichkeit, sich auszuruhen. Ich passierte den großen Rodelberg, die Todesbahn und den Elisabethstein. Landschaftlich eine sehr schöne Strecke. Wenn man denn die Zeit hat, sie überhaupt wahrzunehmen…

Es folgte der nächste Hammer, der Grasberg. Ein 400 m langer Berg unterteilt in zwei Anstiege. Der erste mit über 13 % und der zweite mit 9 % Steigung. Danach gleich eine 8 %-ige Abfahrt. Kurz vor Ende der Runde wartete noch der Blocksberg mit 12,5 % Steigung.

Und “schon” hatte ich die erste Runde geschafft. Eine sollte ja noch folgen. Während der ersten Runde fragte ich mich schon, was ich da mache und ob es nicht sinnvoller wäre, abzusteigen und nach Hause zu schieben. Ich überwand aber meinen riesigen inneren Schweinehund und fuhr weiter!

Die zweite Runde war vom Gefühl her entspannter. Da sich das Feld doch weit auseinander gezogen hat, war vor und hinter mir niemend zu sehen. Ich konnte also mein eigenes Tempo fahren. Zweimal musste ich allerdings absteigen, da die Anstiege zu matschig waren und ich überhaupt keinen Grip mehr hatte.

Nach guten 48 min hatte ich beide Radrunden geschafft und in der Wechselzone stellte ich das Rad ab und es ging auf zur letzten Laufrunde.

Diese fing natürlich wieder sehr anstrengend an und ich musste an einem Anstieg ein kurzes Stück gehen. Aber wirklich nur kurz! Da aber hinter mir immer noch niemand zu sehen war, konnte ich mein Wohlfühltempo wieder aufnehmen. In der zweiten Hälfte der Laufrunde konnte ich sogar wieder das Tempo anziehen und in Richtung Ziel laufen.

Am Ende stand eine Gesamtzeit von 1:20:13 h in der Ergebnisliste. Das bedeutete den 16. Platz von 28 Startern auf der Jedermann-Distanz. Auch wenn ich ganze 19 (!) min langsamer als der Erste war, bin ich doch zufrieden. Schließlich habe ich mein vorrangiges Ziel erreicht, nämlich durchzukommen. Im Ziel war ich so fix und fertig, dass ich mit dem Cross-Duathlon abgeschlossen hatte und eine erneute Teilnahme abgelehnt habe. Im Laufe des Nachmittags entspannte sich die Lage aber, so dass ich nächstes Jahr wahrscheinlich wieder mitmachen werde. Etwas mehr Training im Gelände wäre sicherlich hilfreich.

Als nächstes bleibt aber erstmal, das dreckige Rad zu putzen…