09.03.1941 – 10.12.2024

Hallo Detlef, Felix oder auch Schewes,

so wurdest du genannt, nun hast du uns verlassen, um auf deine letzte große Langfahrt zu gehen. „Alter Schwede!“ hätte Schnurzer gesagt, „ wir wollten doch noch einen anfassen…“ daraus wird nun nichts mehr, bzw. doch…?

Ja, seit 1961 bist du in unserem Segelverein Mitglied. Gleich vielen anderen hast du im Piraten Mecklenburg-Vorpommern unsicher gemacht. Einer deiner größten Erfolge war im Jahr 1968 der Gewinn des Silbernen Beiles zusammen mit Korl oder Bübi (Karl-Joachim Hauer).

Ein Jahr später hast du nach vielem Zögern dann doch Karin, auch eine damalige Seglerin, die Tochter des zu der Zeit amtierenden Vereinsvorsitzenden Wilhelm Jansen, geheiratet.

Eine wohl gute Entscheidung, denn das hat bis zum Ende gehalten und Kinder und Enkel zeugen davon.  Du hast gleich vielen anderen Seglern die damalige Kinder- und Jugendsportschule in Güstrow, die später nach Schwerin wechselte, besucht und dort dein Abitur gemacht. Eigentlich warst du Turner, aber der Inselsee war wie ein Magnet und zog damals auch viele andere Medizinstudenten und spätere Ärzte an.

So wurde erfolgreich und auch mit viel Freude und Spaß dem Segelsport und seinen lebensbejahenden Begleiterscheinungen gefrönt. Dort hast du auch als Ehrenamtler die Prüfungskommission des Bezirksfachausschusses Schwerin bis zur Wende geleitet und hast neben dem aktiven Segeln die Güstrower Mannschaften oft als Mannschaftsleiter bei der Warnemünder Woche betreut. Unvergessen ist, wie nach einem schweinekalten und feuchten Tag auf der Ostsee in unserem Mannschaftwaggon als Schlafquartier, den wir damals am heutigen Passagierkai in Warnemünde in den Gartenanlagen zu stehen hatten, der Kanonenofen lachte und wir es pottenwarm hatten. Geschuldet war dieser Luxus der Tatsache, dass wir damals die BSG Lokomotive Sektion Segeln waren und der Träger des Vereins die Deutsche Reichsbahn war. 

Nach deinem Abi machtest du dann dein praktisches Jahr im Krankenhaus, aber auch den Wehrdienst hast du bei der NVA als Matrose geleistet.

Dann begann das Studium der Medizin und Segeln verlagerte sich mehr in das Ehrenamt. Nach dem anspruchsvollen Studium der Medizin in Rostock, der Ausbildung zum Facharzt für Anästhesie und der dann folgenden Tätigkeit als Arzt im Krankenhaus Güstrow mit vielen Diensten und nach der Wende zusätzlich als medizinischer Chef des Retttungshubschraubers in Güstrow blieb nicht mehr so viel Zeit zum Segeln. Das beschränkte sich dann auf gelegentliches Dickschiffsegeln, auch in südlichen Gefilden, und die Teilnahme am Vereinsleben. Du warst immer eine Frohnatur, zuverlässig im Amt und der Familie und ein gefürchteter Skatspieler des berühmt berüchtigten Inselseeskates.

„Wollen wir einen anfassen?“, das werden wir von dir nun nicht mehr hören, jedenfalls nicht auf Erden. Du hast lange Jahre im Krankenhaus bis zu deinem verdienten Ruhestand vielen Menschen geholfen. Angekommen im Ruhestand hast du dann mit verschiedenen Krankheitem gekämpft und mit Geduld und Lebenswillen ertragen.

Am Inselsee und an anderen Stellen warst du immer gerne gesehen, deine positive Ausstrahlung und deine Freundlichkeit waren Eigenschaften, die alle zu schätzen wussten.

Nach einem erfüllten Leben gehst du nun auf deine letzte große Langfahrt. Dazu wünschen wir dir

Goode Wind!

Die Segler des Wassersport-Vereines-Güstrow 1928 e. V.