von Marie Luise Bark

Seit Anfang des Jahres stand die Frage im Raum: „Wird die Piratenjugend in Kiel starten können?” Über Monate haben sich viele Segelfreunde stark engagiert, sich den Mund fusselig geredet, sich die Finger wund geschrieben, damit alle Jugendlichen bis einschließlich Jahrgang 2003 am 11. August in Kiel an den Start gehen können. Bis zum Schluss war es wirklich sehr spannend, ob es klappt oder nicht. Als endlich 25 Piraten auf der Meldeliste standen, gab es bei allen, die sich schon lange darauf gefreut haben, ein großes Aufatmen und Jubeln.

Die ersten Piraten in Kiel waren die Aachener, die schon am Samstag (06.08.22) am Trainingslager teilgenommen haben. Das Trainingslager, welches die KV organisiert hatte, wurde von Timon, Frieder, Vivi, Svenja und Maria betreut. Ein großes Dankeschön für Eure Zeit, Unterstützung und den einen oder anderen Tipp. Aike und ich sind am Sonntag angereist, um am Training teilzunehmen, denn wir wollten zum ersten Mal als Team mit der GER 4503 segeln: mein fester Steuermann Maurice Bachmeyer war leider schon zu ,,alt“ für die Jugendmeisterschaft.

Durch ein Missgeschick hatte sich Aike leider gleich am ersten Tag den Fuß kräftig überdehnt und somit fiel das Training förmlich ins Wasser und wir verbrachten die Zeit auf dem Schlauchboot. Aber so hatten wir zumindest die Möglichkeit, das Segelrevier zu erkunden. Ich bin tatsächlich das erste Mal in Kiel gesegelt, kannte das Revier nur aus Erzählungen meines Vaters.

Nachdem der Zeltplatz langsam voller wurde und auch unsere Piratenecke sich langsam füllte, stand am Donnerstag die Vermessung an. Alle Boote wurden von Frieder durchgecheckt und die einen oder anderen Teams mussten auch noch ein bisschen an ihren Booten basteln. Bei der 2Bhappy war alles im Lot, so dass Aike und ich die Zeit nutzten, um es auf Hochglanz zu polieren.

Gegen Abend haben sich alle Teilnehmer, Trainer, Eltern und Organisatoren am Hafen des Olympiazentrums zur Eröffnung versammelt. Das Team MV, ganz in Blau gekleidet, hatte eine der größten Klassenflagge dabei und war somit beim großen Aufmarsch von ca. 800 Seglern der Meisterschaft zur Bühne hin nicht zu übersehen.

Es waren wirklich unvergessliche Momente mit Gänsehautfeeling. Gleich nach der Eröffnung hatten wir dann unsere erste TeamMV-Besprechung. Unser Trainer Andreas Ebel hatte sich bestens vorbereitet, um seine 6 Teams optimal zu coachen.

Am Freitag ging es dann endlich los. Alle waren schon ganz kribbelig nur beim Aufbau ihrer Boote. Aikes Fuß ging es zum Glück auch wieder etwas besser. Gespannt haben wir auf das Signal gewartet, dass wir endlich auslaufen dürfen. Als es dann endlich zu hören war, sind wir gemeinsam mit den 420er um die Wette zur großen Slipanlage gesprintet. Auf dem Weg zum Regattafeld, welches wir uns auch mit den 420er teilten, hatte Andi noch einmal die Segel aller Boote gecheckt.

Um 11 Uhr ging dann das Ankündigungssignal hoch. Aike und ich hatten einen super Pin-End Start hingelegt. Bis zur Hälfte des Downwind-Kurses haben wir auch mit gutem Abstand geführt, doch auf einmal kam ganz unverhofft die Flag. Aike und ich waren total verwundert und haben erst nicht verstanden, dass wir wirklich damit gemeint waren. Wir haben also den Spinaker runter genommen und brav unsere Kringel gedreht. Wir konnten die 1. Wettfahrt mit einem guten 3. Platz beenden.

Die nächsten 3 Tage ging es dann ähnlich so weiter. Wir hatten alle Tage besten Wind und schönsten Sonnenschein. Bis auf den BFD in der 4. Wettfahrt waren Aike und ich mit unserer Leistung sehr zufrieden. Am Mittwoch (16.08.) sollte letzter Wettfahrttag sein, doch ab Mittag war klar, dass die Piraten im Gegensatz zu den Optis bei dem wenigen Wind nicht mehr rausfahren werden. So konnten wir uns noch ein bisschen vorm Meisterabend ausruhen, den wir am Vorabend allein organisiert hatten. Die gemeinsame Zeit bis zur Siegerehrung nutzten wir, indem wir mit allen Piratenseglern Eis essen gegangen sind, welches uns von Daniel Reinsberg ausgegeben wurde. Danke Daniel!

Am Nachmittag war es dann endlich soweit – Siegerehrung!!! Aike und ich hatten unser Ziel, aufs Treppchen zu kommen, tatsächlich umsetzen können und darüber waren wir echt mega happy – die Bronzemedaille!

Herzlichen Glückwunsch an Mia Sophie Aldag und Johan Rohner, die sich mit dem KV-Boot 2022 die Goldmedaille geholt haben. Ihr habt wirklich eine konstante Leistung abgeliefert.
Auch an die Deutschen- Vizejugendmeister Lissa Müncheberg und Charlotte Meyer einen herzlichen Glückwunsch!
Es hat super viel Spaß gemacht, sich mit Euch auf dem Wasser zu matchen.
Danke an Andi und die KV für die mega Unterstützung.

Es war eine unvergessliche und gelungene Veranstaltung im Olympiazentrum Kiel-Schilksee, die nur dank vieler ehrenamtlicher Helfer so durchgeführt werden konnte. Ein besonderer Dank auch an den Fotografen, der so viele schöne und aufregende Momente mit seiner Kamera eingefangen hat.