von Carsten

Der 31. Ostseepokal war das erste Mal in unseren Teamregattakalender aufgenommen worden. Vereinzelt hatten Stammcrewmitglieder schon in anderen Teams teilgenommen, aber eben nicht als Teamworkcrew auf der „Teamwork“. Letztlich gingen nach einigem Hin-und Her folgendes Team an den Start. Lupo am Quirl, Volker am Bean, Carsten und Carsten   am Groß und Spi, Walter und Uwe (Pohla) am Spi und an der Genua und Elias im Vorschiff.  Wir hatten Uwe Pohla eingeworben, weil Volker sich nach seiner Genesung der Coronaerkrankung noch nicht gänzlich fit fühlte und doch einiges an Wind angesagt war.  Den Kutter holten wir schon am Donnerstag aus Teterow ab und überführten ihn nach Rostock. Dort war gerade Hochwasser, aber wir fanden neben dem THW-Kran noch einen Platz. 25 Kuttercrews hatten gemeldet, letztlich wurden wir dann 23  Starter. 8 Kutter mehr als im vergangenen Jahr, der Veranstalter war berechtigt stolz. Es war auf dem Zeltplatz neben dem Verein recht eng und mit uns zusammen gastierten dort auch die traditionellen Kanonenvereine mit entsprechendem Schussrepertoire. Ein Glück waren wir die meiste Zeit abwesend. Kultur und Traditionspflege, während anderenorts auf dieser Welt täglich durch Kanonen Menschen vernichtet werden? Darauf habe ich keine Antwort, aber es zeigt welches Privileg wir doch hier genießen dürfen…

Freitag trifft die Crew so pö a pö ein. Wir kranen, suchten uns eine Box, ordentliche Vertäuung. Ein Fender fehlt seit Peenemünde. Muss dringend wieder beschafft werden. Wir ziehen die alten Segel hoch, wegen des erwarteten Windes.  Dann stürzen wir uns in den Freitagabend mit Freibier und Grillangeboten. Zwischendurch Anmeldung und Frühstücksmarken erwerben. Frühstück für 6,50 EUR. Ok und gut. Hut ab vor der Leistung der Ehrenamtler. Frühstück ab 07:00 Uhr für mehr als 150 Personen. Von dem Trubel auf der Stadtuferseite der Warnow bekommen wir wenig mit. Die Musik und Fahrgeschäfte machen doch pünktlich Schluss. Es ist also auszuhalten. Am Morgen nach dem Frühstück, Eröffnung, Kursausgabe. Auftakeln  – ab im Schlepp. Wir werden eine Stunde bis vor die Molenköpfe geschleppt. In Höhe des ersten Tonnenpaares wird westwärts des Seekanals die Startlinie ausgelegt.  

Kurs 1 (Wertung für den Ostseepokal): Start – BM 1 Stb –  BM 2 (Höhe Forschungsfeld Nienhagen) Stb – BM 3 (Heiligendamm   einige 100 m westwärts der Seebrücke Stb  – BM 4 Stb auf See nordwärts des Forschungsfeldes – Ziel vor dem Seekanal. Dann Zeitnahme und Zeitnahme ist gleichzeitig neuer Start für den MAN-Pokal mit Ziel vor dem Vereinsgelände des Rostocker Segel- und Seesportvereins, wo wieder gezeitet wird. Wind: W, SW vier bis 6 Bft.

Mit kurzer Startverschiebung, weil die Schlepps halt länger als geplant unterwegs waren, erfolgt der Start. Wir haben am Start Trubble mit der Fockschot – Knoten drin. Glücklicherweise können wir wenden und in Ruhe auf dem Steuerbordschlag  aufklaren. Der Landschlag erschien uns günstiger, aber der Speed draußen ist gut. „Habakuk“ und „Nautilus“ ziehen ebenfalls auf dem Seeschlag gen Westen. Die Mehrzahl der Kutter fährt den Landschlag. Auch „Moby Dick“ segelt den Bb-Schlag in Richtung Ufer. Irgendwann wenden wir, weil wir meinen die BM 1 anlegen zu können. „Mobby Dick“ passiert als erster die Bahnmarke, wir sind zweiter, knapp vor „Nautilus“ und „Habakuk“ . So kreuzen wir dann 3, 5 Stunden in Richtung Heiligendamm bei Winden größer 4 Bft, in Böen erheblich mehr. Es ist anstrengend. Unsere härtesten Konkurrenten sind die „Nautilus“ und „Kuddel“. Mal sind wir weiter weg, mal kommen die beiden auf, alle anderen fallen weiter zurück. Aber viel beeindruckender ist die „Mobby Dick“, sie fährt und fährt, ihr Vorsprung wächst stetig. Dieser Kutter segelt wie von einem anderen Stern. Irgendwann überholt uns „Kuddel“, was machen wir verkehrt? Wir wissen es nicht. „Nautilus“ hat irgendwann Trubble, ich glaube sie hatten das gleiche Problem, dass wir vor einigen Jahren in Krummin hatten. Das Schothorn war ausgerissen, damit fielen sie dann zurück, schafften es aber trotzdem das Ziel zu erreichen. Der Landschlag zum Strand ist offensichtlich der Bessere, die Welle war kleiner und der Wind raumte unter Land. Wir runden die Bahnmarke vor Heiligendamm . Spi hoch und ab geht es. „Mobby Dick vergrößert auch auf diesem Kurs gnadenlos seinen Vorsprung. Wir laufen kurzzeitig zu „Kuddel“ auf, aber unter dem Strich fahren „Kuddel“ aber auch die „7-seas“ den kürzeren Weg, weil sie auf dem Achterlichen mehr drücken. Da machen wir wohl etwas falsch. Der Steuermann muss in der Welle höllisch aufpassen, damit der Kutter nicht aus dem Ruder läuft. Spitze auf der Welle im Surf 12, 1 kt !!!

Es macht Spaß. Wind an der Grenze, Sonne und Speed – Super. BM 4 auf See erreicht, Shifte. Wir segeln mehr als eine Stunde unter Spi.  „Kuddel“ fährt uns weg, „Mobby Dick“ ist nur noch am Horizont erkennbar und „7-seas“ kommt auf. Wir retten uns mit einer Bootslänge Vorsprung in das Ziel. Der Vorsprung ist von ca. 5- bis bis 600 m ist völlig geschmolzen auf diesen ca. 15 sm. Dritter im Ziel ok. Dann Start in den Stadthafen auf Zeit. Auch das dauert ca. wieder 1 h.   

Zieleinlauf, an Land auf der Stadtseite brummt der Bär. Erstaunlicherweise hatten wir wenig Probleme mit den vielen Booten und Traditionsschiffen.

Anlegen nahe des Verladekrans, abtakeln, abriggen, verladen. In der Enge einen Platz für den Kutter suchen, Volker zieht ihn nach der Siegerehrung nach Güstrow und wird ihn dann in der Woche nach Teterow umsetzen.

Feierabendbier, interessante Gespräche auch mit leider wieder mal schlechten Nachrichten von Seglern aus der Szene, denen es überraschend gesundheitlich nicht so gut geht. Ja das Leben ist keine Kirmes, es hält auch die Schattenseiten parat. Carpe diem!

Dann zur Siegerehrung.

Ostseepokal:

  1. „Moby Dick“ (haushoher Vorsprung!!!)
  2. „Kudddel“
  3. „Teamwork“
  4. „7-Seas“
  5. „Habakuk“

MAN – Pokal:

  1. „Moby Dick“
  2. „Nautilus“
  3. „Zephyr“
  4. „ 7-seas“
  5. „Teamwork“

Toll wie die Rostocker das abziehen mit vielen Preisen und einem Kasten Rostocker Pils für jede Crew. Wir sind beeindruckt. Es gibt auch eine Holzbootwertung, die die „Zephyr“ gewinnt. Danach Grillwurst und Freigetränke oder auch auf Spendenbasis.  Am nächsten Morgen wieder ein tolles Frühstück. Das Ehrenamt wird voll gefordert! Es war ein tolles Event das sicherlich von dem Ausflug auf die Ostsee lebt, denn sonst wäre es im Bereich der Warnow sicherlich ein Topfschlagen.

Ein herzliches Dankeschön geht an die Warnow!!!

Goode Wind!
Carsten Jansen