Segler aus Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein zu Gast in Güstrow

Nach Absegeln und Bootseinlagerung ist die Segelsaison 2022 mit Wind, Wasser und Wellen definitiv beendet. „Bei diesen milden Temperaturen könnten wir eigentlich im November auch auf dem Güstrower Inselsee noch segeln, aber es wird auch immer früher dunkel. In Hamburg am kommenden Wochenende oder aber zu den verschiedenen Nikolausregatten treffen sich viele Segler auch zwischen Ab- und Ansegeln“, weiß Peter Anders, Vorsitzender des Wassersport-Verein-Güstrow 1928 e. V. (WVG), zu berichten.

Am vergangenen Wochenende aber eröffnete ein Seminar zu den Wettfahrtregeln die Wintersaison beim WVG. „Im Winter bieten wir für die Kinder und Jugendlichen Hallentraining an. Daneben finden Preisskat und -rommé statt. Darüber hinaus konzentrieren wir uns natürlich auch auf die Weiterbildungen der Wettfahrtoffiziellen – und der Segler“, erläutert Peter Anders, der 2021 selbst am Regelkundeseminar teilnahm. Alle vier Jahre werden die Wettfahrtregeln „Segeln“ umfangreich überarbeitet. Das aktuelle Regelwerk gilt von 2021 bis 2024.

Seglerheim des WVG lud zum Seminar

Tatsächlich bot das Güstrower Seminar die Besonderheit, dass die Erläuterungen zu den Wettfahrtregeln nicht aus der Sicht der Wettfahrtleiter oder Schiedsrichter dargestellt wurden, sondern auf die Segler zugeschnitten waren. Insgesamt 15 Segler der Klassen Cadet, ILCA-Dinghy, Ixylon, Pirat und Finn-Dinghy kommend aus Malchow, Röbel/Müritz, Rostock, Sternberg, Schwerin, Teterow, Güstrow und sogar aus Lübeck fanden den Weg zum Seglerheim des WVG.

Unter der Leitung des internationalen Schiedsrichters und Lehrwarts des Seglerverbandes Mecklenburg-Vorpommern (SVMV), Dr. Jörn-Christoph Jansen, der den WVG und die Güstrower Farben auf zahlreichen nationalen und internationalen Regatten im In- und Ausland vertritt, lernten die Teilnehmer über acht Stunden hinweg etwas zum Grundaufbau der Wettfahrtregeln, der Wegerechtsregeln im Allgemeinen, ihren Einschränkungen im Besonderen sowie den speziellen Wettfahrtregeln an Bahnmarken und Hindernissen. Erstmals wurden auch die bei Seglern gefürchteten Strafen für unerlaubten Vortrieb thematisiert.

„Es war eine tolle Auffrischung“, zeigte sich die dreifache 470er-Weltmeisterin Ines Heldt begeistert, die gemeinsam mit ihrem Mann Thomas teilnahm. Die beiden Teterower sind insgesamt dreimal zusammen Deutsche Meister im Pirat geworden und nehmen regelmäßig in Güstrow an den großen Regatten um das „Silberne Beil“ und „Nebelbeil“ teil. Auch Thomas Heldt war zuvor im 470er erfolgreich; 1983 gewann er die Juniorenweltmeisterschaft.

„Ich habe wie immer etwas gelernt“, freute sich auch Emma Leja, die 2020 und 2021 die Deutsche Jugendmeisterschaft im Pirat gewann. Die Seglerin vom Röbler Segler-Verein Müritz e. V. war extra vom Studienort aus Kiel angereist und verfügt inzwischen auch über eine regionale Schiedsrichterlizenz.

Der WVG war im Seminar mit den Jugendseglern Lisa Borchert, Elias Edelberg, Mads-Ove Pagel und Maurice Bachmeyer sowie dem früheren Piraten- und heutigem Kuttersegler Carsten Jansen, zweimal Deutscher Meister der Klasse ZK10, vertreten.

Kulinarisches: Eintopfessen bei bestem Wetter

„Mein Dank geht an das Team im Hintergrund. Susanne Anders, Eleonore Thiel und Monika Jansen haben sich um die Verpflegung gekümmert, sodass wir den Seminarteilnehmern ein Rund­um-sorg­los-Pa­ket anbieten konnten“, freut sich auch Jörn-Christoph Jansen über das gelungene Seminar, für das es inzwischen Nachfragen von Vereinen aus unserem und anderen Bundesländern gibt.

„Sollten sich genügend Interessenten finden, werden wir das Seminar auch hier im WVG gerne in den Wintermonaten wiederholen“, kündigt Peter Anders zudem an.

Kein Segelwetter, aber trotzdem schön

Dr. Jörn-Christoph Jansen