Die Segler des WVG 1928 e.V. trauern um ihr langjähriges Mitglied Rolf Fichtner.

„Heini“ wie er von allen Sportfreunden liebevoll genannt wurde, kam wie viele andere gute Segler Ende der 1950er Anfang der 1960er Jahre vom Leistungsschwimmen an den Inselsee, um dort im Verein das Segeln zu erlernen. Er liebte den Wassersport, so dass er sich neben dem Segeln mit vielen anderen Wassersportarten intensiv  beschäftigte.  So war er dann auch begeisterter Eissegler, Taucher, Wasserskiläufer und Surfer.

Neben dem Segeln machte er sein Abitur, studierte dann an der Universität Rostock Angewandte Mechanik und zog viele erfolgreiche Segler Güstrows auch in diese berufliche technische Laufbahn, er übernahm sozusagen den Part der Berufsfrühorientierung. Er leitete im Dieselmotoren werk Rostock die Abteilung Propellerentwicklung und hat sicherlich einen großen Anteil daran, dass noch heute Propeller aus Waren weltweit gefragt sind. Als sein Vater Gert Fichtner dann aus Altersgründen einen Nachfolger für das Optikergeschäft in Güstrow suchte, qualifizierte sich Rolf Fichtner zum Augenoptikermeister und führte das wohl allen Güstrowern und drüber hinaus bekannte Geschäft mit seiner Frau Ute fort. Nach der Wende  wurde folgerichtig das Geschäft unter harten Bedingungen erweitert. Darüber hinaus war er Mitbegründer des Landesinnungsverbandes  des Augenoptikerhandwerkes des Landes Mecklenburg-Vorpommern und stand diesem über viele Jahre als erster Obermeister vor. Daneben war er Vorstandsmitglied im Zentralverband der Augenoptiker.

Wegen der beruflichen und ehrenamtlichen Belastungen kamen die Wassersportarten leider etwas zu kurz. Trotz dieses Engagements war er im Verein immer präsent wenn sein Ratschlag oder sein aktiver Einsatz gefragt war.

So wirkte er im Auftrage der Segler im Umweltausschuss Inselsee vor und nach der Wende mit und hat sich über Jahre dort vehement dafür eingesetzt, dass der Inselsee seine Wasserqualität  seit der Wende wesentlich verbessern konnte. Dazu gehört auch die Ver- und Entsorgung der Bootshäuser mit Wasser und Abwasser. Er brachte sich stets aktiv bei regionalpolitischen Fragen ein, so auch bei der Aufstellung des B-Planes für den Inselsee.

Nachdem sich Tochter Jana nach erfolgter Ausbildung in das elterliche Geschäft eingearbeitet hatte und vor einigen Jahren mit der Übernahme des Geschäftes die Familientradition fortsetzte, konnte sich Heini wieder den seglerischen Aktivitäten widmen. Unvergessen sind die nach der Wende möglich gewordenen Teilnahmen an vielen Seesegelregatten auf der Ostsee, dem Mittelmeer und der Karibik. Auch hier stand Heini seinen Mann und tat sehr viel für die Teambildung der teilnehmenden Delegationen aus Güstrow (zeitweise bis zu 20 Segler).

Für den Verein und die Gemeinschaft der Segler war er stets zur Stelle wenn es darum ging die materiell-technische Basis auszubauen oder zu sanieren. Dabei half er sowohl konzeptionell und unterstützte den Kinder- und Jugendsport  mit großzügigen Spenden. Er  hat somit einen großen Anteil an der Entwicklung des Güstrower Segelsports mit seinen Erfolgen.

Heini, wir danken Dir! Wir werden Dich vermissen und Dich und die Akzente, die du gesetzt hast, in ehrendem Gedenken bewahren.

Für die große Langreise wünschen wir Dir Goode Wind!

Die Segler des WVG 1928 e.V.
Güstrow, Juli 2010